Nahost-Konflikt: „Die Leute in Gaza erleben das Fürchterlichste, das man sich vorstellen kann.“

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Was ist Netanjahus Plan? Das versteht niemand mehr, sagt der israelische Schriftsteller Etgar Keret. Gelingt es Netanjahu vielleicht gerade deshalb, das Schlimmste aus seinem Land herauszukitzeln?
Weil israelische Buchhandlungen seit Kriegsbeginn kaum Kunden hätten und höchstens noch Handyladekabel verkauften, trete er gerade mit einem Popstar auf, um seine Bücher unter die Leute zu bringen, erzählt der Schriftsteller Etgar Keret gleich zu Beginn. „Das ist ein belarussisch-israelischer Rapper, 150 Kilo schwer, das ganze Gesicht voller Knast-Tattoos.“ Und am Anfang jeder Show forderten sie das Publikum auf: Wenn jemand keine posttraumatische Belastungsstörung habe – bitte Hand hoch! „Ihr müsst euch nicht schämen, wir wollen nur wissen, wie ihr das gemacht habt? Wie kommt es, dass ihr nachts schlafen könnt? Ist keiner eurer Freunde ermordet worden oder selbst zum Mörder geworden?“ Gelächter gebe es immer, sagt Etgar Keret. Hände gingen aber nicht so viele nach oben.
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